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BODENPROBE

Zechenpark Barsinghausen, im Rahmen des Projekts IntraRegionale Hannover
Hannover 2016


8eckiger Kegel und Trichter, je 180 x 150 cm, Spanplatten mit Haldenschlacke beschichtet

Die Arbeit "Bodenprobe" spielt mit der geologischen Erkundung des Untergrunds. Das Setup besteht aus einem achteckigen Kegel, der neben einer trichterförmigen Bodenvertiefung mit den gleichen Raummaßen liegt. Anscheinend wurde die Kegelform vor Ort exakt aus dem Boden herausgestochen. Die mit Gras bewachsene Oberseite des Kegels ist mit dem Pflanzenwuchs der Umgebung identisch, ebenso gleichen seine Seitenflächen der Bodenbeschaffenheit innerhalb der Vertiefung.

Die Seitenflächen des Kegels und die Bodenvertiefung wurden mit sogenanntem "Haldenrot", bzw. mit Haldenschlacke beschichtet, ein Abfallprodukt bei der Kohlegewinnung, welche in der Zeche Barsinghausen bis in die 1960er Jahre hinein abgebaut wurde.

Eine formale Referenz ergibt sich durch die liegende Kegelform am Fuße des Haldenkegels, der ebenfalls aus roter Schlacke besteht. Von oben ist die Installation als roter Punkt in der Landschaft sichtbar.

Die formale Künstlichkeit der Bohrsituation stellt offensichtlich keinen wissenschaftlichen Versuchsaufbau dar und mutet eher surreal an. Es ist eine ästhetische Untersuchung des Bodens, die rätselhaft und philosophisch bleibt. Kann ich dem trauen, was ich sehe oder vermute? Auf welchem Boden stehe ich eigentlich? Was liegt darunter verborgen?


















Foto 6 + 8: Dorothea Wenzel